DIE 25 BESTEN COVERSONGS

 

Einer Coverversion eilt meistens kein guter Ruf voraus. Stichwort: „Denn das ist alles nur geklaut eh-oh, eh-oh“. Dabei ist covern viel mehr, als nur nachspielen. Es gibt zahlreiche Songs, die durch neue Arrangements sogar besser als ihre Vorlagen sind.

Das ist meine Top 25 der besten Coversongs.

 

 

Platz 25

Jealous Guy – Roxy Music [1981] | Original von John Lennon [1971]

 

 

Platz 24

Sunny – Boney M. [1976] | Original von Bobby Hebb [1966]

 

 

Platz 23

Twist And Shout – The Beatles [1963] | Original von den Isley Brothers [1962]

Das 1962 über die Isley Brothers bekannt gewordene „Twist And Shout“ zählt zu den am häufigsten gecoverten Songs aller Zeiten. Die beste Adaption lieferten die Beatles ein Jahr später. Ihre 63er Version des Tanzbodenknüllers entstand während einer 15-stündigen Session fürs erste Fab Four-Album. John Lennon soll bei den Aufnahmen erkältet gewesen sein, was seinen rauen Gesang erklärt. Heute gilt die Nummer als Bindeglied zwischen dem alten Rock’n’Roll und der danach aufkommenden Beatwelle.

 

 

Platz 22

Always on My Mind – Pet Shop Boys [1987] | Original von Brenda Lee [1971]

Zu den am meisten gecoverten Popsongs zählt „Always On My Mind“, im Original 1971 von Brenda Lee eingespielt. Die erreichte damit nur Platz 45 der Charts, was sich im Verlauf der kommenden Jahrzehnte ändern sollte. 1972 gelang Elvis Presley mit seiner Version der Sprung auf Rang 16, 1981 landete Willie Nelson auf dem Spitzenplatz der Hitparaden. 1987 nahmen sich die Pet Shop Boys der Nummer an und landeten mit ihrer Version einen weltweiten Nummer-eins-Hit. 

 

 

Platz 21

Smells Like Teen Spirit – Patti Smith [2011] | Original von Nirvana [1991]

Nirvanas Original definiert ein ganzes Jahrzehnt, ein ganzes Genre und gibt der Jugendkultur den Sarkasmus zurück. Kann man so eine Granate überhaupt ohne Blamage covern? Patti Smith kann! Ihre Version ist kein Cover sondern eine echte Eroberung. Kurzerhand amputiert sie der Kopf nickenden Nummer alle Dynamik, alle Härte und dem Refrain auch das grölende Element. Stattdessen gibt sie dem Song eine ganzen Packung Melancholie hinzu und singt den Text sogar noch beladender als Cobain. 

 

 

Platz 20

I Heard It Through The Grapevine – Creedence Clearwater Revival [1970] | Original von Smokey Robinson & The Miracles [1966]

Der Song stammt im Original von Smokey Robinson & The Miracles und erlangte in den Version von Marvin Gaye und Gladys Knight Weltruhm. Dabei adaptierten Creedence Clearwater Revival den Track derart gut, dass man fast meinen könnte, es handle sich um das Original. Dieses Kunststück gelang den Country-Rockern um John Fogerty mit Bravour. Die furztrockene Produktion und Fogertys kraftvolles Geröhre heben das Lied auf eine ganz andere Ebene.

 

 

Platz 19

Everywhere – Roosevelt [2019] | Original von Fleetwood Mac [1988]

 

 

Platz 18

Killing Me Softly With this Song – Fugees [1996] | Original von Lori Liebermann [1972]

Wenn man es genau nimmt, ist die Version der Fugees das Cover eines Covers. Lori Lieberman trägt das Lied sehr ruhig und bedeutungsschwanger mit Violinen und Klavier vor. Die Fugees orientieren sich bei ihrer Version an Roberta Flecks Interpretation (1972), die diesem Song durch beschwingte Rhythmen neues Leben einhaucht und ihn insgesamt leichter und fröhlicher klingen lässt. Diese Stufe toppten dann die Fugees, als sie das Lied mit modernen Hip-Hop Arrangements samplen und den damaligen Zeitgeist trafen. Belohnt wurden sie damit, dass „Killing Me Softly With His Song“ in über 20 Ländern Nummer 1 wurde und mehrfach Platinauszeichnungen erhielt.

 

 

Platz 17

Nightcall – London Grammar [2013] | Original von Kavinsky [2010]

 

 

Platz 16

Mrs. Robinson – Lemonheads [1992] | Original von Simon & Garfunkel [1968]

 

 

Platz 15

Limit To Your Love – James Blake [2010] | Original von Feist [2007]

 

 

Platz 14

Tainted Love – Soft Cell [1981] | Original von Gloria Jones [1965]

Wird irgendwo Gloria Jones‘ grandiose Nummer „Tainted Love“ gespielt, hat man meist zuerst das Cover im Ohr. Dabei stammt der Song aus dem Jahr 1965, lange, lange laaaaange bevor Soft Cell das Stück Anfang der 80er reanimierten. 

 

 

Platz 13

Hallelujah – Jeff Buckley [1994] | Original von Leonard Cohen [1984]

Leonard Cohen-Songs gelten eigentlich als unantastbar. Wer könnte Cohen besser interpretieren als der Meister selbst? Eben. Mit einer Ausnahme: Seinen 1984 veröffentlichten Titel „Hallelujah“ adaptierte Singer/Songwriter Jeff Buckley 1994. Dessen Version entwickelte sich nach Buckleys zu frühem Tod 1997 zu einem posthumen Hit, der heute zurecht größte Wertschätzung genießt.

 

 

Platz 12

Joline – White Stripes [2004] | Original von Dolly Parton [1973]

Das 1973 veröffentlichte „Jolene“ dürfte einer der bekanntesten Songs der amerikanischen Country-Sängerin Dolly Parton sein, laut Wikipedia liegt die Anzahl der „Jolene“-Coverversionen von verschiedenen Bands im drei- bis vierstelligen(!) Bereich. Bereits 1976 veröffentlichte Olivia Newton-John eine eigene Version des Liedes, weitere Cover stammen von James Last, Heike Makatsch oder Miley Cyrus. Mir gefällt die Einspielung der White Stripes ganz gut.

 

 

Platz 11

Heartbeats – José González [2006] | Original von The Knife [2002]

Eine Akustik-Version eines Electronic-Tracks? In „Heartbeats“ ersetzt Gonzalez die messerscharfen Synths von The Knife mit wunderbar weichen Gitarren-Akkorden und seiner eigenen wunderschönen, einsamen Stimme und stückelt damit eine der großartigsten Liebes-Balladen der Nuller-Jahre zusammen.

 

 

Platz 10

Roxanne – AnnenMayKantereit & Milky Chance [2015] | Original von The Police [1978]

 

 

Platz 9

I Will Survive – Cake [1996] | Original von Gloria Gaynor [1978]

 

 

Platz 8

Easy – Faith No More [1992] | Original von The Commodores [1977]

That’s why I’m easy / aahaahaahaaaaaaaah!“ Ja, tatsächlich, lauthals Mitsingen im Alternative-Club mit Feuerzeug und Bierglas. Faith No More machen es möglich. Vermutlich dürfte „Easy“ das einzige FNM-Stück sein, das man im Formatradio aufschnappen könnte. Das Commodores-Cover kam so gut an, dass FNM ihren Meilenstein „Angel Dust“ ein paar Monate später gleich noch einmal – eben mit „Easy“ – veröffentlichten. 

 

 

Platz 7

Can’t Get You out of My Head – AnnenMayKantereit & Parcels [2019] | Original von Kylie Minogue [2001]

 

 

 

Platz 6

With A Little Help From My Friends – Joe Cocker [1968] | Original von The Beatles [1967]

Schon seine erste Single „I’ll Cry Instead“ war ein Beatles-Cover. Eine weitere Coverversion verhilft Joe Cocker 1968 zum Durchbruch. „With A Little Help From My Friends“ aus dem gleichnamigen Album erreicht in Großbritannien Platz eins der Charts und geht auch im Rest Europas gut ab. Über 40 Jahre lang ist er danach noch im Showbusiness tätig, doch den Höhepunkt seines Ruhms erreicht er 1969, als er in Woodstock „With A Little Help From My Friends“ zum Besten gibt.

 

 

Platz 5

Nothing Compares 2 U – Sinéad O’Connor [1990] | Original von The Family [1985]

Mit keinem Song wird Sinéad O’Connor mehr in Erinnerung bleiben als mit „Nothing Compares 2 U“, jenem von Prince für The Family geschriebenen Stück, das sie mit gewaltiger Intimität ganz zu ihrem eigenen macht. Viele versuchten sich danach an dem Track, doch selbst der 1,58 Meter kleine Großmeister aus Minneapolis scheitert 1993 kläglich auf seiner „The Hits 1“-Compilation.

 

 

Platz 4

Teardrops – Roosevelt [2017] | Original von Womack & Womack [1988]

Teardrops von Womack & Womack aus dem Jahr 1988, wurde von der Band unter dem Pseudonym Dr. Rue and the Gypsy Wave Banner geschrieben. Der Song wurde in Australien, den Niederlanden und Belgien zum Nummer-eins-Hit. 2017 coverte der 26 jährige Marius Lauer, alias Roosevelt aus Nordrhein-Westfalen den Song und verpasst Teardrops eine unfassbar groovige Bassline. Es ist eine der besten Funk-Nummern der letzten Jahre.

 

 

Platz 3

Hurt – Johnny Cash [2002] | Original von Nine Inch Nails [1994]

Ein Alternative-Hit, eingesungen von einem Country-Star? So etwas kann funktionieren, wenn der Protagonist Johnny Cash heißt. Dabei wollte er „Hurt“ erst gar nicht nicht spielen, weil ihm das Original der Nine Inch Nails überhaupt nicht gefiel. Doch Produzent Rick Rubin überzeugte ihn. Nebeneffekt: Mit „Hurt“ landete der große alte Mann des Country 2002 ein riesigen Hit und war am Ende voll des Lobes über die Nummer. Tatsächlich sollte „American IV: The Man Comes Around“ das letzte Album sein, das zu seinen Lebzeiten veröffentlicht wurde.

 

 

Platz 2

Valerie – Amy Winehouse ft. Mark Ronson [2007] | Original von The Zutons [2006]

Der Tod von Amy Winehouse ist wohl einer der tragischsten Geschichten der jüngeren Musikgeschichte. 2006 gelang ihr mit „Back to Black“ der Durchbruch. In ihrer achtjährigen Karriere verkaufte sie über 30 Millionen Platten und gewann 6 Grammy Auszeichnungen. Unter ihren größten Hits ist auch die Nummer „Valerie“, die sie für Mark Ronsons Cover-Album „Version“ im Jahr 2007 neu arrangierte. Natürlich war die Version von Amy Winehouse und Mark Ronson wesentlich erfolgreicher als das Original von den Zutons. 

 

 

Platz 1

All Along The Watchtower – The Jimi Hendrix Experience [1968] | Original von Bob Dylan [1967]

Obwohl Dylan seinen Song bereits 1967 auf „John Wesley Harding“ veröffentlicht, glaubt die halbe Welt bis heute, Hendrix‘-Interpretation auf „Electric Ladyland“ (1968) sei das Original. Kein Wunder! Was bei Bob glimmt und seine Glut vor allem über den Text transportiert, explodiert bei Hendrix mit einer Wucht, die kein Auge trocken lässt. Die Wildheit und Leidenschaft der Hendrix-Version nötigt sogar Dylan höchsten Respekt ab, den er öffentlich gern bekundet. Der mit Jimi befreundete Brian Jones (Rolling Stones) übernahm die Percussion und steuerte sogar einen Piano-Part bei, den man später jedoch leider herausschnitt. Trotz zahlloser folgender weiterer Aufnahmen – von U2 über Bryan Ferry bis hin zu Dave Matthews – bleibt Hendrix als Watchman unerreicht.