DIE 100 BESTEN SONGS DER 70er JAHRE
Die 70er! Gelobtes Jahrzehnt, geliebtes Jahrzehnt. Lockerheit und Individualität wurden großgeschrieben zum Start der 70er-Jahre, zum Ende aber regierte die Härte, auch in der Musik jener nunmehr 50 Jahre zurückliegenden Zeit. So bunt dank Disco zu Beginn und so kalt durch Punk zum Ende des Jahrzehnts. Und mittendrin: Glam Rock! Vor allem waren die 70er aber dominiert von vier Buchstaben: R.O.C.K.
Für diese musikalische Spielart und ihre Subgenres gehören die 70er zu den spannendsten Dekaden. Namen wie Jimi Hendrix und Led Zeppelin, Blondie und Patti Smith, Fleetwood Mac und die Ramones.
PLATZ 100
Walk On the Wild Side – Lou Reed [1972]
Der von David Bowie produzierte Song wurde 1972 veröffentlicht und war thematisch der Rockmusik seiner Zeit weit voraus. Denn „Walk On the Wild Side“ ist ein ironischer Gruß an alle Außenseiter und erzählt eine Geschichte von fünf Transvestiten und Homosexuellen aus dem Umfeld von Andy Warhols legendärem Atelier „The Factory“.
PLATZ 99
Whatever You Want – Status Quo [1979]
Status Quo wurde bereits 1965 gegründet, hat bislang 33 Studioalben produziert und zählt zu den erfolgreichsten Rockgruppen aller Zeiten. „Whatever You Want“ ist eine Stadionhymne, wie sie im Buche steht und gehört zum Fußball dazu, wie das runde Leder und die zwei Tore.
PLATZ 98
If You Leave Me Now – Chicago [1976]
„If You Leave Me Now“ hielt sich in den USA 2 Wochen und in Großbritannien 3 Wochen an der Spitzer der Single-Charts und war der erste Nummer-1-Hit für Chicago. 53 Jahre nach der Gründung existiert die Band noch heute.
PLATZ 97
Let’s Stay Together – Al Green [1971]
„Let’s Stay Together“ war zwischen 1971 und 1972 einer der erfolgreichsten Songs und blieb 16 Wochen lang in den Charts. Das Musikmagazin „The Rolling Stone“ setzte den Song von Al Green auf Platz 60 der erfolgreichsten Songs aller Zeiten. „Let’s Stay Together“ wurde zudem zahlreich gecovert unter anderem von Tina Turner.
PLATZ 96
Blitzkrieg Bop – Ramones [1976]
„Blitzkrieg Bop“ erschien als Eröffnungssingle auf dem Debütalbum „Ramones“ und zählt als eingängigster Song unter allen Liedern in der Punk-Ära. Der Schlachtruf „Hey ho let’s go!“ wird daraufhin zum Slogan und Erkennungszeichen der „Ramones“ und wurde in den 1990er Jahren auch von den Fans der Baseballmannschaft New York Yankees übernommen, die ihn bis heute zu jedem Heimspiel skandieren.
PLATZ 95
Baker Street – Gerry Rafferty [1978]
Vor über 40 Jahren kam eine Platte in die Läden, die heute als Meilenstein der Musikgeschichte gilt: Garry Raffertys „Baker Street“. Dabei galt das Saxofon in den Übergängen nur als Notnagel, den ihm sein Plattenproduzent empfohlen hat, um den Song etwas aufzupeppen. Heraus kam ein Saxofon-Soli für die Ewigkeit.
PLATZ 94
Lady in Black – Uriah Heep [1971]
Die Rockbalade der Hard-Rockband Uriah Heep wurde von dem Keyboarder Ken Hensley geschrieben, angeblich nachdem er einer geheimnisvollen, schwarz gekleideten Frau im Sommer 1970 in München begegnet ist. Der Lagerfeuer-Klassiker besteht lediglich aus den beiden Akkorden A-Moll und G-Dur und gehört damit simpelsten Hits der Rockgeschichte.
PLATZ 93
Lola – The Kinks [1970]
Im Herbst 1970 standen The Kinks kurz vor ihrer Auflösung. Wilde Partys und ein ausschweifendes Leben gehörten zum Band-Alltag, erst recht während der Tourneen. Bei einer dieser Partys hatte der Kinks-Sänger Ray Davies auch die Idee zu „Lola“. Als Kinks-Manager Robert Wace ein Auge auf eine dunkelhäutige Schönheit geworfen hatte, die – wie sich herausstellen sollte – allerdings männlichen Geschlechts war. Wie die Nacht für den Manager und dessen Eroberung endete, weiß niemand. Aber danach entstand der Song über „Lola“.
PLATZ 92
Rockin‘ All over the World – Status Quo [1977]
Mitte der 1970er-Jahre arbeitete der amerikanische Musiker John Fogerty mit Hochdruck an seiner Solo-Karriere. Mit der Band Creedence Clearwater Revival hatte er in den Jahren zuvor einige Hits, wie „Bad Moon Rising“ oder „Fortunate Son“ landen können. Für diese Band hatte er auch die Rock-Hymne „Rockin‘ All Over The World“ komponiert. Doch bevor der Song auf Platte gebracht werden konnte, hatte sich Creedence Clearwater Revival 1972 aufgelöst. Drei Jahre später holte John Fogerty das Lied wieder aus der Schublade und veröffentlichte es auf seinem ersten Solo-Album. Staus Quo-Gitarrist Rick Parfitt hatte das Stück entdeckt und es seinen Bandkollegen vorgespielt. Sänger Francis Rossi war anfangs nicht wirklich begeistert, nahm den Song jedoch trotzdem auf. Nur aus der Not heraus, denn es fehlte für ein neues Album noch ein Lied. Am Ende wurde das Album dann sogar nach diesem Titel benannt.
PLATZ 91
Do It Again – Steely Dan [1972]
„Do It Again“ war die erste Hitsingle von Steely Dan und kam 1972 als erste Auskopplung des Debütalbums „Can’t Buy a Thrill“ heraus. Das Duo entwickelten einen sehr eigenen und anspruchsvollen Stil aus Rock-, Funk- und Blues Elementen. Wie fast alle Songs ist auch „Do It Again“ von Walter Becker und Donald Fagen zusammen geschrieben worden.
PLATZ 90
Escape (The Piña Colada Song) – Rupert Holmes [1979]
„Escape“ wurde als Lead Single des Albums „Partners in Crime“ veröffentlicht und war der letzte Nummer-1-Hit der 1970er Jahre. Da die Single bis zum Sommer 1980 ein riesiger Erfolg war, ist „The Piña Colada Song“ auf Platz 11 der am Meist verkauften Singles der 1980er Jahre. Das Lied ist dazu in vielen Filmen und TV-Shows wie Shrek, Guardians of the Galaxy, The Goldbergs und It’s Always Sunny in Philadelphia zu hören.
PLATZ 89
Weißes Boot – Rote Gitarren [1977]
Die Band Czerwone Gitary, die im deutschsprachigen Raum auch als Rote Gitarren bekannt sind, ist die populärste Band der polnischen Musikgeschichte und wurden bereits 1965 gegründet. 1968 erhielten die Roten Gitarren auf der weltgrößten Musikmesse „Midem“ zusammen mit den Beatles den Preis für die meistverkauften Tonträger in Polen. In den 1970er und 1980er Jahren verkauften sie alleine in der DDR über eine Million Tonträger.
PLATZ 88
Night Fever – Bee Gees [1977]
Im Jahr 1977 kommt der Film Saturday Night Fever in die Kinos. Einige der Lieder im Film steuern damals die Bee Gees bei, die seit den 60er-Jahren mit Schmusesongs wie „Massachusetts“ oder „To Love Somebody“ weltweit bekannt geworden sind. Anfang der 70er-Jahre kommt es zunächst wegen der Trennung und der kurz darauf folgenden Wiedervereinigung zum Karriereknick. Die Band experimentiert in dieser Zeit mit anderen Rhythmen und Sounds und lässt sich von der allgegenwärtigen Discowelle beeinflussen. Der Film und auch der Soundtrack werden ein Riesenerfolg und geben der Discowelle Ende der 70er noch einmal richtig Schwung – bevor sie dann abebbt. Das hat Folgen: So schwer es für die Bee Gees ist, in den 70ern ihr Schmuse-Image loszuwerden, so schwer sollte es in den 80ern für sie werden, das Disco-Image loszuwerden.
PLATZ 87
Tiny Dancer – Elton John [1972]
„Tiny Dancer“ wurde 1972 als Single veröffentlicht und erreichte in den USA dreifach Platin-Status. Eine Besonderheit des Liedes ist der erlösende Refrain. Bob Dylan fragte Elton John dazu einmal, ob er sich nach und nach, spontan zu diesem Refrain vorgearbeitet oder aber ihn von Anfang an zuendegedacht habe. Elton John antwortete: […] Ich erinnere mich nicht so sehr daran, es zu schreiben, aber ich erinnere mich sehr wohl an den Versuch, es so kalifornisch wie möglich klingen zu lassen. Ein Lied wie dieses zu schreiben ist echt ein bisschen wie sich einen runterholen. Man möchte einen guten Höhepunkt haben, man möchte ihn aber nicht zu schnell vorbei sein lassen – man möchte sich dahin vorarbeiten. […]
PLATZ 86
Born to Be Alive – Patrick Hernandez [1978]
Patrick Hernandez war eigentlich Mitglied der französischen Gruppe „Gold“, bis ihn der Produzent Jean Vanloo unter Vertrag und mit ins belgische Waterloo nahm. Im November 1978 wurde sein Solo-Album in Frankreich veröffentlicht und erreichte im Januar 1979 Gold-Status in Italien. Anfang 1979 erreichte das Album auch den US-Markt mit einer Remix-Version des Songs, welche über eine Million Mal verkauft wurde.
PLATZ 85
Ma Baker – Boney M [1977]
Die Hits von Boney M. waren allesamt discotauglich, aber keinesfalls banal. „Rivers Of Babylon“ zum Beispiel basiert auf einem biblischen Text, die Geschichte von „Rasputin“ haben Boney M. besungen und mit „Belfast“ thematisierte die Band den blutigen Nordirland-Konflikt. Im Mai 1977 erobern Boney M. mit „Ma Baker“ die internationalen Hitparaden – auch in diesem Lied steckt eine wahre Geschichte. In einer Kleinstadt im Westen der USA erblickt 1873 die kleine Kate das Licht der Welt. Mit 20 heiratet sie, nimmt den Nachnamen Baker an und bekommt vier Söhne. Doch dann verlässt ihr Ehemann sie, Kate steht alleine da. Ihre Jungs machen immer wieder Unfug und werden kriminell. Sie klauen Autos, rauben Passanten aus – selbst vor Entführungen schrecken sie nicht zurück. Immer wieder landen die Baker-Brüder im Knast. Das ruft jedes Mal die Frau Mama auf den Plan. Denn „Ma Baker“, wie sie mittlerweile mehr oder weniger ehrfurchtsvoll genannt wird, boxt ihre Jungs immer wieder raus. 1935 kommt es dann zum tödlichen Showdown: „Ma Baker“ und Junior Freddie liefern sich eine dreiviertel Stunde lang eine Schießerei mit dem FBI. Mutter und Sohn sterben im Kugelhagel. Der Tod der resoluten und gefürchteten Frau sorgt damals für dicke Schlagzeilen. Schon bald wird sie zu einer Art Legende, ihr Leben wird mehrfach verfilmt. 1977 stößt der Produzent von Boney M., Frank Farian, auf die amerikanische Gangster-Mutti. Gemeinsam mit seinem Textdichter Fred Jay entsteht der Hit. Doch damit ist die Geschichte zum Lied noch nicht zu Ende. Die eingängige Melodie von „Ma Baker“ basiert nämlich auf einem tunesischen Volkslied. Farians Assistent Hans-Jörg Mayer hatte das Lied „Sidi Manosur“ aus einem Nordafrika-Urlaub mitgebracht und geahnt, dass man daraus etwas machen kann.
PLATZ 84
You Sexy Thing – Hot Chocolate [1975]
Die Single „You Sexy Thing“ von der britischen Band Hot Chocolate war eigentlich nur ein B-Seiten-Titel von „Blue Night“, da der Produzent nicht überzeugt war, dass dieser Song ein Hit werden könnte. Trotzdem erreichte der Titel ein Jahr nach Veröffentlichung in den UK Single Charts Platz 2 (Bohemian Rhapsody von Queen war Platz 1) und wurde das erfolgreichste Lied der Gruppe. Dazu lebte „You Sexy Thing“ durch Filme wie Ganz oder Garnicht („The Full Monty“) immer wieder auf, weshalb es das einzige Lied ist, das in den 1970er, 1980er und 1990er Jahren in den Top Ten Single-Charts Großbritanniens war.
PLATZ 83
Follow You Follow Me – Genesis [1978]
Wie ein Großteil des Albums „…And Then There Were There…“ war auch das langsame, sentimentale „Follow You Follow Me“ eine Abkehr von Genesis früheren Arbeiten als Progressive-Rock-Band. Die Band hatte das Gefühl, dass ihre Musik hauptsächlich männliches Publikum anzog. Mit einer einfachen Melodien und romantischen Texten wollten sie nun auch ein weibliches Publikum für sich gewinnen – und das mit Erfolg. Obwohl schon frühere Alben Liebesballaden enthielten, war „Follow You Follow Me“ der erste weltweite Pop-Erfolg der Gruppe.
PLATZ 82
Have You Ever Seen The Rain – Creedence Clearwater Revival [1971]
„Have You Ever Seen The Rain“ ist ein Song von John Fogerty, der 1971 als Single aus dem Album Pendulum (1970) der Roots-Rockgruppe Creedence Clearwater Revival veröffentlicht wurde. Es war die achte Single der Gruppe, die in Großbritannien Gold verkaufte.
Einige Musikjournalisten spekulierten, dass der Text des Liedes auf den Vietnamkrieg verweisen, wobei der „Regen“ eine Metapher für Bomben ist, die vom Himmel fallen. Fogerty selbst hat jedoch in Interviews gesagt, dass es um die steigende Spannungen innerhalb von CCR und dem bevorstehenden Abgang seines Bruders Tom aus der Band geht. „Wir waren reich und berühmt, aber irgendwie waren alle Mitglieder der Band zu dieser Zeit depressiv und unglücklich“; daher die Zeile „Have you ever seen the rain, coming down on a sunny day?“. Die Band trennte sich im Oktober des folgenden Jahres nach der Veröffentlichung des Albums Mardi Gras.
PLATZ 81
Chains And Things – B.B. King [1970]
„Indianola Mississippi Seeds“ ist das achtzehnte Studioalbum von B. B. King. Es wurde im Oktober 1970 von ABC Records als LP veröffentlicht. Auf diesem Album mischte B. B. King Elemente aus Blues und Rockmusik. Der Produzent Bill Szymczyk beschloss, an dem Erfolg des Hits „The Thrill Is Gone“ (1969) anzuknüpfen, indem er B.B. King mit einer musikalischen All-Star-Besetzung zusammenbrachte. Das Ergebnis war eines von Kings am meisten gefeierten Alben und eines der angesehensten Blues-Crossover-Alben aller Zeiten.
Auch King selbst betrachtet das Album als eine seiner größten Errungenschaften. Auf die Frage nach seiner besten Arbeit sagte King: „Ich weiß, dass die Kritiker immer „Live & Well“ oder „Live at the Regal“ erwähnen, aber ich denke, dass „Indianola Mississippi Seeds“ das beste Album war, das ich künstlerisch gemacht habe.“
PLATZ 80
Riders On The Storm – The Doors [1971]
„Riders on the Storm“ ist ein psychedelischer Rocksong und war der letzte Titel des Albums „L.A. Woman“. Die Inspiration für das Lied von The Doors war laut dem Gitarristen Robby Krieger und dem Keyboarder Ray Manzarek das Stück „(Ghost) Riders in the Sky: A Cowboy Legend“ von Stan Jones aus dem Jahr 1948. Riders on the Storm basiert teilweise auf der Geschichte des Serienmörders Billy Cook, der als Anhalter eine ganze Familie tötete. Das Lied wird von einer Reihe Soundeffekte getragen. Neben den Donner- und Regeneffekte ahmte Ray Manzarek auf einem Fender Rhodes Piano die Regengeräusche nach. Jim Morrisons Stimme wurde ebenfalls bearbeitet, in dem er den Text nochmals auf die Aufnahme flüsterte, um einen Echoeffekt zu erzeugen. Riders on the Storm war der letzte Song, der von allen vier Mitgliedern der Doors aufgenommen wurde, sowie Morrisons letztes aufgenommenes Lied, das zu seinen Lebzeiten veröffentlicht wurde.
PLATZ 79
Stayin‘ Alive – Bee Gees [1977]
„Stayin’ Alive“ wurde von den Gibb-Brüdern geschrieben und 1977 in Frankreich mit den Produzenten Albhy Galuten und Karl Richardson aufgenommen. Da der Schlagzeuger der Gruppe, Dennis Byron, wegen des Todes seines Vaters nicht zur Verfügung stand, wurden zwei Takte des bereits aufgenommenen Liedes „Night Fever“ hintereinander auf einem Band aufgenommen (geloopt) und für Stayin’ Alive verwendet. Als Schlagzeuger gab man „Bernard Lupé“ an (eine Anspielung auf den US-Session-Drummer Bernard Purdie). Durch seine außergewöhnliche Fähigkeit, das Tempo zu halten, wurde Bernard Lupé zu einem gesuchten Schlagzeuger, bis bekannt wurde, dass es ihn gar nicht gab.
Übrigens ist der Titel „Stayin‘ Alive“ bei der Ersten Hilfe wörtlich zu nehmen, denn mit 103 BPM hat der Song die empfohlenen Taktfrequenz für eine Herzdruckmassage.
PLATZ 78
A Horse With No Name – America [1971]
„A Horse with No Name“ ist ein Lied der Folk-Rock-Band America, geschrieben von Dewey Bunnell. Es war die erste und erfolgreichste Single der Band, die Ende 1971 in Europa und Anfang 1972 in den USA veröffentlicht wurde und in Kanada, Finnland und den USA die Charts anführte. Dabei wurde Americas Debütalbum in Europa zuerst ohne „A Horse with No Name“ veröffentlicht. Mit mäßigen Verkaufszahlen. Erst mit der Veröffentlichung des Bonustracks kam der Erfolg.
Ursprünglich „Desert Song“ genannt, wurde „A Horse With No Name“ im Heimstudio des Musikers Arthur Brown im kleinen Dorf Puddletown im Süden Englands geschrieben. Inspiriert wurde Bunnell von einem Bild von Salvador Dalí, das im Studio an der Wand hing und eine karge, trockene Landschaft zeigt. In einem Interview sagt Dewey Bunnell, er erinnerte sich beim schreiben an seine Kindheit und die Autofahrten durch die Wüste von Arizona und New Mexico, als seine Familie auf der Vandenberg Air Force Base lebte.
PLATZ 77
How Deep is your Love – Bee Gees [1977]
Die Liebesballade How Deep Is Your Love wurde im Frühjahr 1977 in Frankreich aufgenommen, allerdings zunächst nur eine Demoaufnahme, die eigentlichen Aufnahmen fanden dann in den Criteria Studios in Miami statt. Barry Gibb arbeitete die Keyboard-Melodie mit Keyboarder Blue Weaver aus, der allerdings in den Credits nicht angegeben ist. Der Song erreichte am 24. Dezember 1977 Platz 1 der Billboard Hot 100.
Im Jahr 1996 veröffentlichte die britische Boygroup Take That eine Coverversion, die aus ihrem Album Greatest Hits ausgekoppelt wurde und in vielen Ländern einen großen Erfolg erzielte. So wurde das Stück ein Nummer-eins-Hit in Großbritannien. Es erreichte dort auch Platinstatus. In Deutschland erreichte diese Version Platz 7 der Charts.
PLATZ 76
Denis – Blondie [1977]
„Denise“ ist eigentlich ein Lied von Neil Levenson und ist von seiner Freundin aus Kindertagen, Denise Lefrak, inspiriert. 1963 wurde der Song zu einem beliebten Top-Ten-Hit, als er von der amerikanischen Doo-Wop-Gruppe Randy & the Rainbows aufgenommen wurde.
„Denis“ (ohne „e“) ist ein 1978er Cover des Songs der amerikanischen New-Wave-Band Blondie. Das Cover des Songs half Blondie, auf dem internationalen Markt bekannt zu werden und wurde auf dem zweiten Studioalbum „Plastic Letters“ (1978), veröffentlicht. „Denis“ kletterte auf Platz 2 in Großbritannien und erreichte in den meisten europäischen Ländern die Top 20, einschließlich Nummer 1 in den Niederlanden.
PLATZ 75
Don’t Go Breaking My Heart – Elton John, Kiki Dee [1976]
Obwohl Duette nicht gerade in Mode waren, schwebte Elton John 1976 eines im Motown Stil vor. John schrieb daraufhin zusammen mit Bernie Taupin „Don’t Go Breaking My Heart“ – ursprünglich für Dusty Springfield. Allerdings war Springfield zu der Zeit schwer krank, weshalb Elton John das Angebot zurück nahm. Stattdessen veröffentliche John den Song selbst. Als Duettpartnerin suchte er sich Kiki Dee aus, die seit Jahren in seiner Plattenfirma unter Vertrag stand und in deren künstlerischen Entwicklung er selbst viel Zeit investiert hatte. Nach Veröffentlichung des Liedes waren sich die Kritiker einig, dass dieses Lied ein Flop werden würde. Entgegen dieser Einschätzung wurde „Don’t Go Breaking My Heart“ aber der erste Nummer-1-Hit für John in den Single-Charts des Vereinigten Königreichs. Den nächsten britischen Nummer-1-Hit hatte sollte er erst wieder 14 Jahre später haben.
Im Gegensatz zu vielen von Johns Singles aus den 1970er Jahren wurde „Don’t Go Breaking My Heart“ nie auf einem Originalalbum aufgenommen. Fast zwanzig Jahre nach der Erstveröffentlichung nahm Elton John den Song mit RuPaul neu auf und gab ihn als dritte Single auf dem Album „Duets“ Anfang 1994 neu heraus. Im Juni 2013, 37 Jahre nach der ursprünglichen Veröffentlichung, erreichte die Single in Großbritannien eine Million Verkäufe.
PLATZ 74
Solsbury Hill – Peter Gabriel [1977]
Mitte der 70er-Jahre hat Peter Gabriel keine Lust mehr auf die Band Genesis. Zwar ist er als Sänger dieser Superband der Star, der in skurrilen Kostümen und mit aufwendigen Shows die ganze Aufmerksamkeit auf sich zieht. Doch das führt immer häufiger zu Spannungen in der Gruppe. Außerdem hat Peter Gabriel private Sorgen: Die Geburt seiner ersten Tochter ist dramatisch. Später wird sich der Musiker erinnern. „Die Probleme meiner Tochter, die lange im Brutkasten lag, standen für mich an erster Stelle. Dafür hatten die anderen kaum Verständnis.“
1975, mit 25 Jahren, zieht Peter Gabriel deshalb einen Schlussstrich unter Genesis. Er will die Musik an den Nagel hängen und nur für seine Familie da sein. Aber es dauert nicht lange, und er beugt sich doch wieder über das Notenpapier. Und so entsteht ein Jahr später einer seiner persönlichsten Songs: „Solsbury Hill“.
Der Solsbury Hill ist ein 191 Meter hoher Berg im Süden Englands. Peter Gabriel wohnt gleich um die Ecke. In dem Lied singt er, dass er auf diesem Berg den Mut zum Neuanfang gefunden habe: „Ich war ein willenloser Statist in einer eingespielten Maschinerie und stieg einfach aus“, heißt es darin. Es ist eine Abrechnung mit Genesis – und der Beginn einer großen Solo-Karriere.
PLATZ 73
Angie – Rolling Stones [1973]
Mick Jagger und Keith Richards komponierten das Lied während eines Aufenthalts in der Schweiz. Immer wieder wurde darüber spekuliert, welche „Angie“ konkret gemeint sein könnte. Es gab Mutmaßungen, es könne sich um Anita Pallenberg, die damalige Lebensgefährtin von Keith Richards, um Angela Bowie, die erste Frau von David Bowie, der eine Dreiecks-Beziehung mit Jagger und ihrem damaligen Ehemann nachgesagt wird, oder um Marianne Faithfull, deren Beziehung zu Jagger 1969 endete, handeln. Richards selbst äußerte sich im Begleittext des Best-of-Albums Jump Back wie folgt: „I’d recently had my daughter born, who’s name was Angela, and the name was starting to ring around the house. But I’m into writing about my baby’s. Angie just fitted.“ Jagger bestätigte diese Aussage, als er erklärte, dass Richards mit dem Titel Angie ankam und er den restlichen Text hinzufügte. Darüber hinaus wird „Angie“ auch als englischer Codename für Kokain verwendet.
Angie ist eines der bekanntesten Lieder der Rolling Stones. Es erschien 1973 auf dem Album Goats Head Soup und belegte am 20. Oktober 1973 die Single Platz 1 der Billboard Hot 100. In den USA wurden eine Million Singles der Originalversion von Angie verkauft, womit die Platte Platinstatus erhielt. Mit europaweit 1,2 Millionen verkauften Singles ist Angie die erfolgreichste Single der Rolling Stones in Europa.
PLATZ 72
Breakfast In America – Supertramp [1979]
„Breakfast in America“ ist das sechste Studioalbum der britischen Pop-/Rockband Supertramp. Es entwickelte sich zu einem Megaseller und erhielt im Jahr 1980 zwei Grammy Awards.
Supertramp nahm „Breakfast in America“ ? wie sein Vorgängeralbum ? 1978 in den USA auf, diesmal unter anderem in Los Angeles im berühmten Studio The Village (auch Village Recorder genannt). Alle Songs wurden von Hodgson und Davies geschrieben, die ihre Werke jeweils selbst sangen.
Mit diesem Album beging die Band einen musikalischen Wechsel. Nach den progressiven Alben der Anfangsjahre schlagen Supertramp mit dieser Platte einen kommerzielleren Weg ein, der der Gruppe erstmals auch vordere Platzierungen in den internationalen Singlecharts beschert. Bis in die 1990er-Jahre verkaufte sich das Album über 18 Millionen Mal und zählt damit zu den erfolgreichsten Alben der Musikgeschichte.
PLATZ 71
It Never Rains in Southern California – Albert Hammond [1972]
Weltstar Albert Hammond hat in seiner Karriere unzählige Hits komponiert. Weltberühmt wird er im Herbst 1972. Damals singt er: „Es regnet nie in Süd-Kalifornien“ – „It never rains in Southern California“. In Wahrheit kann es aber auch dort ganz schön gießen. Und das singt Albert Hammond auch. Allerdings bezieht er sich dabei weniger auf das Wetter, wie er sagt: „Das Lied handelt nicht vom Regen oder der Wetterlage an sich. Es geht darum, was uns im Leben so alles widerfährt. An vielen Tagen regnet es nicht, da scheint die Sonne. Aber wenn es dann mal regnet, dann kommt es oft ganz dicke und es schüttet wie aus Eimern. Davon handelt der Song.“ Soll heißen: Das Leben im sonnigen Kalifornien ist nicht immer so toll, wie man sich das im Allgemeinen so vorstellt.
Als der Engländer Albert Hammond den Song komponiert, ist er noch nie in Kalifornien gewesen. Aber der junge Musiker hat schon einschlägige Erfahrungen machen müssen. Er kommt viel herum und nicht immer läuft alles glatt. Dann schreibt er zusammen mit seinem Kumpel Mike Hazlewood den Welthit „Little Arrows“, das war 1968. Die große Karriere ist zum Greifen nah und Mike und Albert träumen nun von einem Leben in Los Angeles.
Aber Albert Hammond ist sich darüber im Klaren, dass auch dort das Glück nicht auf der Straße liegen würde. Und so kommt er – wieder zusammen mit Mike Hazlewood – auf die Idee zu „It never rains in Southern California“. „Wir hatten beschlossen, bald nach Amerika zu gehen. Eines Tages bin ich zu Mike gegangen, mit einer kleinen Melodie. Ich wusste nicht, was ich daraus machen sollte. Dann sah ich bei Mike ein Eisenbahn-Plakat aus Süd-Kalifornien und ich sagte zu Mike: Lass uns ein Lied darüber schreiben, was wir vorhaben.“ Doch nicht jeder erkannte, dass dieses Lied das Zeug zum Welthit hat. „Wir haben das Lied 1969 Glen Campbell und danach den Seekers angeboten – und die sagten mir, das sei das schlechteste Lied, das sie je gehört hätten. Ich hab’s dann nie wieder jemanden vorgespielt“, erinnert sich Hammond.
Selbst als 1972 Clive Davis Hammond die Chance gab, ein eigenes Album aufzunehmen – traute er sich nicht. „Erst als Clive mich fragte, ob ich nicht noch einen weiteren Titel hätte, hab ich es ihm vorgespielt. Und er sagte, nimm das sofort auf, das wird der Albumtitel, das wird die Single!“ In der Zwischenzeit war Albert Hammond bereits nach Kalifornien gezogen. Und die in seinem Lied befürchteten Regengüsse blieben aus. Im Gegenteil: Albert Hammond wurde ein Weltstar und zum gefragten Komponisten. Er hat Hits für Whitney Houston, Tom Jones, Joe Cocker, die Hollies, Tinas Turner, Celine Dion und viele andere geschrieben. Und er hat bis heute mehr als 360 Millionen Tonträger verkauft.
PLATZ 70
O-o-h Child – The Five Stairsteps [1970]
Die Familie Burke begann bereits Anfang der 1960er Jahre, zunächst als Quintett, zu singen und war damit Vorläufer einer ganzen Reihe von amerikanischen Familienbands, wie zum Beispiel The Osmonds oder The Jackson Five.
Als die Gruppe einen Talentwettbewerb in Chicago gewann, wurde der Soulmusiker Curtis Mayfield auf sie aufmerksam. Dieser war zu der Zeit Leadsänger und Songwriter bei The Impressions und zudem Produzent. Mayfield war von den Geschwistern so begeistert, dass er sie sofort unter seine Fittiche nahm und betreute. Es folgten mehrere Top-Hits Ende der 1960er Jahre.
Den größten Hit in den Charts hatten The Five Stairsteps aber erst, nachdem sie den Produzenten wechselten. Stan Vincent schrieb und produzierte den Song „O-o-h Child“, der nicht nur in die Top 10 der Billboard Hot 100 kam, sondern auch ein Millionenseller wurde. Gleichzeitig war „O-o-h Child“, aber auch der letzte Top-Hit der Gruppe. Der Song gilt jedoch bis heute als Klassiker des Soft Souls und hat seit seiner Veröffentlichung mehr als zwanzig Künstler zu Cover inspiriert.
PLATZ 69
Move on Up – Curtis Mayfield [1970]
Mayfield begeistert sich schon in jungen Jahren für die Musik – bereits mit sieben Jahren sang er zusammen mit Jerry Butler in einem Gospel-Chor. Bald darauf trat er der Band The Alfatones bei. Das Gitarrenspiel und Songwriting brachte er sich selbst bei. 1956 schloss sich Mayfield The Roosters an. Fortan spielte, sang und schrieb er Lieder in wechselnden R&B-Bands in Chicago und New York. Aus The Roosters wurde die Band The Impressions, mit der Mayfield einige seiner bekanntesten Hits hatte, darunter For Your Precious Love, das oft als erste Soulsingle bezeichnet wird.
Ab 1970 arbeitete Mayfield als Solokünstler sowie mit zahlreichen Soullegenden wie Gladys Knight & the Pips, Aretha Franklin und The Staple Singers. „Move On Up“ ist ein Song von Curtis Mayfield Debütalbum „Curtis“ und war in seiner ursprünglichen Fassung fast neun Minuten lang. Eine verkürzte Version des Songs verbrachte 1971 10 Wochen in den Top 50 der UK Singles Charts und wurde im Laufe der Jahre zu einem Soul-Klassiker.
1979 sampelte das Disco-Trio Destination vier Mayfield-Songs. Unter anderem auch „Move On Up“, welches kurz darauf vier Wochen lang die Nummer eins in den Disco-Charts war – 9 Jahre nach der ersten Veröffentlichung.
PLATZ 68
Jeans On – David Dundas [1977]
Lord David Dundas ist der zweite Sohn des 3. Marquis von Zetland und gehört damit dem englischen Hochadel an. Doch statt Karriere in der feinen Gesellschaft zu machen, hatte Dundas schon früh anderes im Sinn. Er liebte die Künste, versuchte sich als Schauspieler und landete schließlich bei der Musik.
Für die Konzertbühne reichte sein Können zwar nicht, aber er verdiente ein bisschen Geld mit dem Schreiben von Werbejingles für Rasierklingen und Kartoffelchips. Eines Tages, im Jahr 1976, fuhr Dundas mit seinem neuen Motorrad in sein kleines Büro in der Denmark Street Nr. 7 in Soho, um sich an das Tagwerk zu machen. Dundas sollte eine 30-Sekunden-Werbemusik für eine Jeans-Marke komponieren.
David setzte sich an sein elektrisches Klavier, und schon nach zwei Minuten hatte er die zündende Idee. Die gefiel nicht nur dem Jeans-Fabrikanten, nach kurzer Zeit hatte ganz England den Song auf den Lippen. David Dundas witterte seine Chance, schrieb ein paar weitere Textzeilen dazu und streckte die Nummer auf Hitparaden-taugliche dreieinhalb Minuten. Und tatsächlich: „Jeans On“ wurde zum Welthit.
PLATZ 67
Paranoid – Black Sabbath [1970]
„Paranoid“ war die erste Single von Black Sabbath, die sechs Monate nach der Veröffentlichung ihres gleichnamigen Debütalbums Paranoid ausgekoppelt wurde. Black Sabbath Bassist Geezer Butler erinnerte sich dazu in einem Interview, wie der Song entstand: „Ein Großteil des Paranoid-Albums wurde um die Zeit unseres ersten Albums, Black Sabbath, geschrieben. Wir haben das Ganze in ca. 2 oder 3 Tagen live im Studio aufgenommen. Das Lied „Paranoid“ wurde nachträglich geschrieben. Wir brauchten im Grunde einen 3-minütigen Füller für das Album und Tony kam mit dem Riff. Ich habe die Texte schnell gemacht und Ozzy hat sie gelesen, als er es eingesungen hat.“
„Paranoid“ wurde schließlich der Name des Albums, dabei wird das Wort in dem Liedtext nicht einmal erwähnt. Ursprünglich wollte die Band das Album War Pigs nach dem gleichnamigen Song nennen, aber die Plattenfirma überredete sie, stattdessen „Paranoid“ zu verwenden, weil es weniger anstößig war.
PLATZ 66
Wonderful Tonight – Eric Clapton [1977]
Clapton schrieb den Song am 7. September 1976. Als Inspiration diente ihm seine Freundin Pattie Boyd, die er rund drei Jahre später heiratete. Clapton hatte sie dabei beobachtet, wie sie sich für Paul und Linda McCartneys Buddy-Holly-Party zurechtmachte. Gegenüber der britischen Tageszeitung The Guardian erklärte Boyd: „Clapton saß da und spielte Gitarre, während ich oben versuchte, mich anzuziehen. Ich habe so lange gebraucht und war in Panik wegen meiner Haare und meiner Kleidung. Ich ging hinunter und dachte, dass er mit mir schimpfen würde, aber er sagte nur ‚Hör dir das an!‘ und hatte in der Zwischenzeit den Song geschrieben.“ Weil Clapton nicht zu spät zur Feier kommen wollte und Boyd sich nicht ein weiteres Mal umziehen sollte, sagte er zu ihr: „Du siehst heute Abend wundervoll aus.“ („You look wonderful tonight“) Clapton selbst beschreibt Wonderful Tonight als „schlicht, handgemacht und überwiegend akustisch“; „Ich kehrte zu meiner Gitarre zurück, und der Text zu dem Song floss einfach so aus mir heraus. Ich habe das ganze Ding in ungefähr zehn Minuten geschrieben […]“
Wonderful Tonight als Titel für das Album Slowhand im Mai 1977 in den Londoner Olympic Studios aufgenommen. Der Produzent des Albums, Glyn Johns, legte normalerweise während der Aufnahmearbeiten großen Wert auf Disziplin und Genauigkeit. Da Johns jedoch erkannte, dass Clapton auch im Alkohol- und Drogenrausch arbeiten konnte, standen seine Prinzipien während der „Slowhand-Sessions“ im Hintergrund: „Obwohl die Band und ich die meiste Zeit zugedröhnt oder betrunken waren, war Johns mit der Aufnahme zufrieden“, so Clapton.
Die Singleauskopplung belegte Platz 16 der Billboard Hot 100 und erreichte in sieben weiteren Ländern die Top 30. Wonderful Tonight ist mit mehr als vier Millionen verkauften Tonträgern Claptons international erfolgreichste Solo-Single. Das Stück wurde auf mehr als 50 Alben veröffentlicht, vielfach gecovert und fand in zahlreichen Filmen und Serien Verwendung.
PLATZ 65
Boys Don’t Cry – The Cure [1979]
„Boys Don’t Cry“ wurde im Juni 1979 in Großbritannien als eigenständige Single veröffentlicht und als Titeltrack auf Boys Don’t Cry, dem US-amerikanischen Album Ableger von Three Imaginary Boys, aufgenommen.
Der Text wurde von Michael Dempsey, Robert Smith und Lol Tolhurst geschrieben und erzählt die Geschichte eines Mannes, der es aufgegeben hat, die verlorene Liebe wieder zugewinnen, und versucht, seinen wahren emotionalen Zustand zu verschleiern, indem er „lacht und die Tränen versteckt ‚cause boys don’t cry'“. Im April 1986 wurde die Single unter dem Titel „New Voice · New Mix“ erneut veröffentlicht, in dem der ursprüngliche Track neu abgemischt und der Gesang neu aufgenommen wurde. Die neue Version wurde auf keinem späteren Album von Cure veröffentlicht, ist aber im Musikvideo zu „Boys Don’t Cry“ zu hören. So konnten Langezeit nur die Besitzer eines Boys Don’t Cry oder Three Imaginary Boys – Albums die Originale Version hören. Im Video ist die originale Fassung verlinkt.
PLATZ 64
Don’t Stop ‚Til You Get Enough – Michael Jackson [1979]
Für das Album Off the Wall konnte Jackson den Produzenten Quincy Jones gewinnen, den er durch den Film The Wiz – Das zauberhafte Land 1978 kennengelernt hatte. Die Stücke für das Album wurden im Haus der Familie Jackson einstudiert. Obwohl die Mutter Katherine Jackson, eine strenggläubige Zeugin Jehovas, den Text sexuell anzüglich fand, entschieden Jones und Jackson, das Lied auf dem Album zu veröffentlichen.
Don’t Stop ’Til You Get Enough wurde als erste Single nach Jacksons Weggang von Motown Records im Juli 1979 bei Epic veröffentlicht. Auf der Aufnahme waren zum ersten Mal Jacksons Falsett-Stimme und seine stimmlichen Kiekser zu hören, die in den nachfolgenden Jahren sein Markenzeichen wurden.
Das Lied erreichte nach drei Monaten Gold-Status und wurde ein Nummer-eins-Hit in den Hot 100 und Hot Soul Singles Charts der Vereinigten Staaten. Das Lied wurde weltweit ein Erfolg und erreichte nach den USA auch in Australien, Neuseeland, Norwegen und Südafrika Platz eins. Jackson gewann daraufhin den Grammy für die beste männliche Darbietung im Bereich R&B. Aufgrund der erreichten Verkaufszahlen wurde das Lied 1989 (10 Jahre nach Veröffentlichung) mit einer Platin-Schallplatte ausgezeichnet.
Das Musikvideo zu Don’t Stop Till You Get Enough war Jacksons erstes als Solo-Künstler und wurde von Nick Saxton als Regisseur und Produzent gedreht.
PLATZ 63
Rocket Man – Elton John [1972]
Der Song „Rocket Man“, erschien 1972 auf dem Album „Honky Château“. Der Songschreiber Bernie Taupin war gerade mit dem Auto unterwegs, als ihm die erste Strophe des Songs einfiel. Weil er allerdings kein Aufnahmegerät zur Hand hatte, wiederholte er zwei Stunden lang die Worte, bis er sie aufschreiben konnte. Gus Dudgeon produzierte den Song – durch dessen vorherige Zusammenarbeit mit David Bowie hielt sich längere Zeit das Gerücht, dass Elton John den Erfolg von „Space Oddity“ zu kopieren versuchte. Allerdings griffen John und Taupin lediglich das zu jener Zeit beliebte Raumfahrtthema auf.
Zu Beginn der 1970er Jahre war die Eroberung des Weltraums ein populäres Thema und durch das amerikanische Apolloprogramm landeten zu dieser Zeit regelmäßig die heldenhaften Astronauten auf dem Mond. Die Inspiration für den Text dieses Liedes erhielt Taupin jedoch nicht von den Apollo-Flügen, sondern aus Ray Bradburys Kurzgeschichte The Rocket Man. Die Novelle des Science-Fiction-Autors wird aus der Perspektive eines Kindes erzählt, dessen Vater, ein Astronaut, seine Familie mit gemischten Gefühlen verlässt, um seiner Arbeit nachzugehen. Die Veröffentlichung erfolgte 1951 als Teil der Sammlung The Illustrated Man.
Die Folk-Gruppe Pearls Before Swine, angeführt von Tom Rapp, veröffentlichte bereits 1970 ein Musikstück mit dem gleichen Titel. Taupin sagte später, dieses Lied habe ihm den Impuls für seinen eigenen Songtext geliefert: „Es ist allgemein bekannt, dass Liederschreiber große Diebe sind, und dies ist ein perfektes Beispiel.“
PLATZ 62
Starman – David Bowie [1972]
Während der Aufnahmen zum Konzeptalbum The Rise and Fall of Ziggy Stardust and the Spiders from Mars wurde Bowie klar, dass keines der vorgesehenen und überwiegend bereits eingespielten Lieder das Potential für einen Hit gehabt hätten. Dennis Katz vom Plattenlabel RCA überzeugt Bowie jedoch, dass Starman genau diesen Anspruch erfüllen würde und sollte recht behalten.
Die Aufnahme von Starman erfolgte am 4. Februar 1972 in den Trident Studios in London. Ursprünglich war für das Album The Rise and Fall of Ziggy Stardust and the Spiders from Mars eine Coverversion von Chuck Berrys Around And Around vorgesehen, das unter dem geänderten Titel Round And Round auch eingespielt wurde.
Bowie zufolge sollte Starman Teil eines ursprünglich geplanten Albums zwischen Hunky Dory und The Rise and Fall of Ziggy Stardust and the Spiders from Mars sein. In diesem nicht betitelten Album hätten auch die Lieder He’s A Gold Mine, Bombers, Round And Round und Something Happens veröffentlicht werden sollen. Drei dieser fünf Titel gelangten noch in die Planungen für das Ziggy-Stardust-Album, doch schließlich wurde nur Starman verwendet.
Aus kommerzieller Sicht wurde Starman zum Meilenstein in Bowies Karriere und sein erster Hit seit Space Oddity im Jahr 1969. Anfangs verkaufte sich die Single trotz positiver Kritiken mäßig. Erst nach Bowies Auftritt in der TV-Musikshow Top of the Pops zogen die Verkäufe an. Der Titel hielt sich anschließend 11 Wochen in den UK Charts und wurde Bowies erste Single, die in den US-Billboard Hot 100 gelistet wurde.
PLATZ 61
Give A Little Bit – Supertramp [1977]